Wenn von Autos aus Spanien die Rede ist, geht es unweigerlich um Seat. Das Unternehmen ist die unangefochtene Nummer eins ihres Landes und wurde im Jahr 1950 als Staatskonzern ins Leben gerufen. Bis heute trägt Seat einen Namen, der ein Akronym für die Sociedad Española de Automóviles de Turismo, S.A. ist und damit soviel wie Spanische Gesellschaft für Personenwagen bedeutet. In den ersten Jahren bediente sich das Unternehmen noch ausländischen Know-how, erlangte allerdings ab den 1970er Jahren zunehmend Eigenständigkeit. Seit den 1990er Jahren handelt es sich um einen Teil des Volkswagenkonzerns, wo Seat den sportlichen Aspekt verkörpert. Der Erfolg ist so groß, dass mit CUPRA bereits eine erste Submarke in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Bemerkenswert sind vor allem die vielen SUV der Spanier – es werden allerdings auch Limousinen bis zur Kompaktklasse und ein Van angeboten. Charakteristisch ist die hohe Konnektivität aller Modelle.
Historische Entwicklung bei Seat
Spanien im Jahr 1950: das Land wird von Francisco Franco regiert und gilt als Diktatur. In dieses Jahr fällt die Gründung eines Autokonzerns, der den wachsenden Mobilitätsbedarf des Landes stillen soll. Als Standort für Seat wird Martorell gewählt, was bis dato eher das Dasein eines kleinen Vororts von Barcelona fristet. Der Vorteil besteht in der Nähe zum Meer und damit der Möglichkeit, die Fahrzeuge schnell zu verschiffen und umgekehrt an Bauteile zu gelangen. Für ausreichendes Know-how im Bereich Fahrzeugbau sorgte der zu dieser Zeit bereits als Großkonzern auftretetende Hersteller Fiat und so war Seat zu Beginn bereits zu sieben Prozent italienisch. Fiat lieferte die Pläne, Seat die Produktionskapazitäten und die ersten Modelle waren allesamt Lizenzbauten. Seat 600 und Seat 1400 waren sogleich beliebt und kombinierten einen günstigen Preis mit der gewohnt hohen Qualität. Besondere Berühmtheit erlangte der Seat 1500 als bevorzugtes spanisches Taxi.
Zu Beginn der 1970er Jahre stand Seat blendend da. Der Hersteller bediente als Fast-Monopolist den wachsenden spanischen Markt und exportierte zudem fleißig. Insgesamt wurden bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr als eine Million Fahrzeuge gebaut, was den Erfolgt unterstrich und dazu führte, dass erneut investiert wurde. Das Centro Tecnico war und ist eine Automobilfabrik der Extraklasse und setzte bei der Eröffnung 1975 regelrecht Maßstäbe im europäischen Automobilbau. In diese Zeit fallen auch die ersten Gehversuche der Experimentierabteilung Cupra und seit den 1980er Jahren baute Seat dann eigene Autos. Der Ronda machte den Anfang und beendete zugleich die Zusammenarbeit mit Fiat. Es folgte eine Kooperation mit VW und die Mehrheit der Wolfsburger seit 1976. 1990 wurde Seat dann komplett der Volkswagenfamilie einverleibt und 2018 CUPRA ausgegliedert.
Rennsporterfolge von Seat
Das bis heute sportliche Image von Seat wurde maßgeblich von den Erfolgen auf der Rennstrecke geprägt. Hinter den Erfolgen stand seit den 1970er Jahren eine eigene Abteilung mit dem sinnigen Namen „Cup Racing“ oder kurz: Cupra. Einerseits wurden die Fahrzeuge für die Rallyeparcours und Rennstrecken entwickelt, andererseits sammelte man hier auch das Know-how für die spätere Entwicklung eigener Fahrzeuge. Nachdem die 1970er Jahre noch weitgehend ruhig verliefen, folgte 1985 die Umbenennung in Seat Sport un in den 1990er Jahren der verdiente Lohn der Arbeit. Seat errang mit einem Ibiza gleich drei WM-Titel bei der FIA Rallye-Weltmeisterschaft und punktete zudem bei den World Rally Championships, den Tourenwagen und in eigenen Markenwettbewerben.
Innovationskraft bei Seat
Seat ist einer der Hersteller, der früh Erfahrungen aus dem Rennsport in die PKW-Entwicklung einfließen ließ. Dieser Tatsache verdankt man das sportliche Image und bis heute entstehen jede Menge Prototypen. Oftmals werden Ideen aus Martorell bei anderen Volkswagen-Marken umgesetzt und das Know-how untereinander gewinnbringend ausgetauscht. Kennzeichnend für den Ideenreichtum ist der interne Wettbewerb innerhalb des Unternehmens. Ideen aus allen Abteilungen werden gehört und prämiert – und das unabhängig von Hierarchien. Ideen der letzten Zeit waren beispielsweise die Versorgung selbst der kleinsten Fahrzeuge mit einem hohen Maß an Konnektivität und Internetanschlüssen.
Aktuelle Fahrzeuge bei Seat
Wer sich aktuell für einen Seat interessiert, steigt mit dem Mii Electric ein. Als Gebrauchter ist auch noch der Mii mit Verbrennungsmotor zu haben und fungiert als perfekter Cityflitzer. Darüber ist der Ibiza ein typischer Kleinwagen und der Leon ein Kompaktklassiker auf Golf-Niveau. Er etwas geräumiger unterwegs sein möchte, entscheidet sich für den preisgekrönten Van Alhambra und erfreut sich bei nahezu allen Modellen an Hybridvarianten.
Bemerkenswert ist das große Angebot an SUV in verschiedenen Größen. Im Einzelnen sind dies der Arona und Ateca im Mini- und Kompakt-Segment sowie der wuchtige Tarraco, der zu Recht als Flaggschiff der spanischen Flotte gilt.